Nachdem ich nun wusste, dass ich als Geistwesen nicht mehr der Familie zugehörig war die ich kannte, lenkte sich meine Aufmerksamkeit wieder auf meine ursprüngliche Zugehörigkeit, die ich jetzt (wieder) kennen gelernt hatte, beziehungsweise noch dabei war. So wusste und spürte ich, dass ich jemand anderes gehörte und gehöre, also nicht meinen Eltern oder sonst wem und zwar ausschließlich ihm –ganz alleine ihm. Es war ein wunderbares Gefühl. Gott nannte mich sein Kind und das machte mich so unheimlich stolz! Niemand sonst kann Anspruch auf mich erheben außer ER – und er tut das mit unendlicher Liebe! Ich gehöre ihm. Ihm ganz allein. Er liebt mich durch und durch. Diese Sätze kann ich nicht oft genug schreiben. Noch nie hat mich etwas so tief mit Stolz und Freude erfüllt als dieses Wissen und diese Gefühle. Ich fühlte mich ganz zu Hause. Angekommen. Ich war so stolz darauf sein Kind zu sein und seine Liebe zu bekommen ohne, dass ich mir diese verdienen müsste. Ohne Anstrengungen. Liebe ohne Leistung. Einfach so. Weil ich bin, liebt er mich. Und alles um mich herum verlor an Bedeutung. Es war nicht mehr wichtig. Es gab weder Zeit noch Raum.
Stolz auf etwas zu sein ist für gewöhnlich nicht meine Art. Stolz ist eigentlich etwas das ich ablehne, wenngleich auch gewissen Charakterzüge in mir vorhanden sind die darauf hindeuten, dass der Stolz auch mich in gewissen Dingen beeinflusst, manchmal, woran ich arbeite, sobald es mir auffällt. Aber hier empfand ich diesen Stolz nicht als negativ, ganz im Gegenteil. Ich war so stolz darauf von Gott geliebt zu werden und sein geliebtes Kind zu sein und auch stolz darauf ihn (zurück)lieben zu dürfen und zu können. Diese Zugehörigkeit die ich jetzt fühlen durfte war anders als alles andere. Nie zuvor war ich so erfüllt gewesen. Nie zuvor fühlte ich mich vollkommener. Denn ich war es, vollkommen – bei Gott. Ich wusste es ganz einfach: Nirgendwo sonst war mein zu Hause – es war hier! Und es wird immer hier sein. Bei Gott bin ich daheim!
Die ganzen Quälereien die vergangenen Jahre, sich an einem Ort wohl zu fühlen, Ruhe zu finden in diesem Zuhause, ob das damals das eine war oder das andere auf der Welt, das hin- und herpendeln. Auf Dauer hatte ich mich weder in meiner Studienheimat zu Hause gefühlt, noch bei meinen Eltern und in meinem alten großen Zimmer. Ich fühlte mich oft so, als würde ich nicht mehr im Familiensystem sein, da ich unter der Woche weg gewesen war und selten etwas mitbekommen hatte. Ich hatte keine Ruhe gefunden. Ich hatte mich, obwohl liebe Menschen um mich herum waren, an keinem der beiden Orte wirklich zu Hause gefühlt. Und das hatte mich belastet.
Doch nun wusste ich warum sich so ein „Zuhausegefühl“ seit meinem Durchbruch zu Gott, nicht eingestellt hatte. Seit ich einen Religionskurs (Alpha-Kurs) in einer freien Gemeinde gemacht hatte und lernte, es gibt Christen da draußen, die scheinen irgendwie näher an Gottes Herz zu sein, als ich das kannte. Die reden mit Gott auf eine Weise, die mir gefallen hatte und vor allem, die redeten davon wie Gott zu ihnen dies und jenes sprach, wenn sie z.B. für andere beteten. Ich war wie ein Schwamm der all das in sich aufsog und kam durch diese lieben Menschen auch so nahe an Gott heran, wie ich es zuvor nicht vermisst hatte, aber plötzlich wusste, es fühlt sich für mich einfach richtig an. Und nun, seit diesem Erlebnis wusste ich spätestens wirklich, ich war eigentlich nicht von dieser Welt. (So singt es ja auch Xavier Naidoo schon: „Sie ist nicht von dieser Welt, die Liebe die mich am Leben hält…“) Ich war bei ihm zuhause, bei meinem Gott! Ich war jetzt wirklich zu Hause.
·Dieser Ort – Die vollkommene Liebe
Diese große Liebe die ich dort (wieder) fühlte war größer als sie ein Vater und eine Mutter einem Kind je geben könnten (und ich habe wirklich wunderbar Eltern, die mich und meine Geschwister über alles lieben). Um mich herum war alles mit Liebe, Sanftmut und Frieden erfüllt. Es war dort so vollkommen, wie es vollkommener nicht mehr sein kann. Ich denke, ich war im Himmel, oder zumindest einem Teil davon, den Gott mir offenbarte. Jedenfalls war ich in der Ewigkeit, so fühlte es sich an.
Anfangs, als ich meine ursprüngliche Form wieder erlangt und erkannte hatte, wer ich außerhalb meines menschlichen Lebens eigentlich wirklich war und bin, dachte ich, ich würde alles wissen - das für mich größte Rätsel wäre jetzt gelüftet. Ich durfte mich selbst erkennen. Gott hatte es mir möglich gemacht. Er öffnete mir den Zugang. Ich weiß nun als Mensch, dass man auch außerhalb vom Körper lebt und existiert und ich weiß, dass diese Lebensform die Eigentliche ist – die Ewige. Ich wusste,ich würde künftig nicht mehr zu suchen brauchen wo mein Platz ist, wo ich hingehöre oder was mich ausmacht, wer ich bin unter all den vielen Rollen die ich für die Welt innehabe. Ich bin ich. So einfach, so simple. Ich bin Gottes Kind, seine Prinzessin. Denn Gott ist ja König. Als Kind hatte ich immer den Wunsch eine Prinzessin zu werden wenn ich groß bin. So ähnlich wie Aschenputtel/Cinderella oder Rapunzel oder sonstige mir ausgemalte Schönheiten. Wie Arielle, die Meerjungfrau, die durch und durch Prinzessin war, aber nicht so wie man es sich denkt.. Ihre Schwester, denen sah man an, dass sie Prinzessinnen waren, aber Arielle wollte mehr, sie wollte leben, entdecken, helfen und bei allem war sie mit dem Herzen dabei, einem liebenden Herzen. Und wenn sie mal in Schwierigkeiten war, kam ihr Vater zur Hilfe und jedes Mädchen, dass sich mit Arielle identifizierte, war stolz, so einen tollen Vater zu haben, der zwar manchmal auch zornig ist, aber doch nur aus Liebe heraus. Und er schwang seinen Dreizack und schleuderte die Bösewichte oder die sich in Gefahr Befindenden dorthin, wo es ihnen Bestimmt war. Und seine Hilfe kam nie zu spät, immer nur dann, wenn Arielle alleine es wirklich nicht mehr schaffte. Irgendwie ist es auch so bei den Menschen habe ich oft den Eindruck. Ich liebte Märchen und Geschichten mit so schönen Ausgängen. Und Gott hat meine kindlichen Gebete erhört! Eine unbeschreiblich glückliche Prinzessin bin ich. War ich doch auch als Kind schon eine gewesen. Wie schon gesagt, wie Arielle und ihr Papa, der sie und ihre Freunde immer wieder rettet, aber ansonsten lässt er sie einfach machen, lässt sie die Welt entdecken und egal was sie anstellt, er liebt sie. Jetzt verstand ich das. Ich bin so eine Art Arielle. Geliebt und Kind des Höchsten.
Dass es die Ewigkeit gibt, daran würde nie wieder ein Zweifel bei mir sein. Zwar glaubte ich zuvor auch daran, aber nun ist es irgendwie anders. Und weil ich diese Gewissheit nun so sicher habe, ist es mir auch wichtig, dass andere davon erfahren, die sich solche Fragen stellen, ob es da nach dem menschlichen Tod weiter geht. Damit sie, wenn sie das erfahren haben wissen, dass sie keine Angst mehr zu haben brauchen. Wenn sie ihr Leben Jesus anvertraut haben und gemeinsam mit ihm weiterleben, dann sind sie geliebte Prinzen und Prinzessinnen die nicht ins Gericht kommen, sondern schon das ewige Leben haben (Johannes-Evangelium 5, 24). Selbst wenn es auf der Welt nicht immer einfach ist, aber durch ihn ist es weit mehr als nur erträglich. Durch ihn können wir in dieser Realität nicht nur leben, sondern uns aus tiefstem Herzen freuen weil wir erlöst sind und frei egal in welchen Umständen wir uns weltlich gesehen befinden. Selbst in schlechten Zeiten können wir das Leben genießen, denn wir wissen, dass er mitgeht und uns keinen Augenblick lang alleine lässt, wie eine herzliche und liebende Mutter ihr schutzbedürftiges Kind oder wie Arielles Papa.
Denn dort angekommen wird es sein, als wäre es nie anders gewesen. Diese Realität dort war
so viel klarer und existenter, als die auf der Erde. Es war, als wäre es nie anders gewesen. Völlig natürlich und selbstverständlich war für mich diese Form des Seins. Wohingegen mir das Leben auf der Erde wie eine Seifenblase erschien. Ein Traumgebilde, schön, zart, aber vergänglich. Es war mir nun als hätte mein menschliches Leben nicht stattgefunden, als wäre es ein Traum gewesen. So schnell hatte ich es vergessen. Zumindest so lange bis sich der an mein menschliches Leben verbundener Verstand/Teil wieder zu Wort meldete. Menschlich gesehen: Mein bis dahin noch eher begrenzter Geist musste die ganze Zeit schon gewusst haben wer ich war und bin. Denn er wusste was ihn ausmacht und somit auch was mich als Mensch ausmacht, da mein ursprüngliches Ich und mein menschliches Ich ja auch eines sind. Bei Gott war ich „Geist“ oder Seele, da war ich ich. Als Mensch eben Mensch aber dennoch mit „Geist“, meiner von Gott kommenden Existenz., was ich jetzt nun wusste. Der „Geist“ im Menschen bewirkt die Suchen nach dem was vollkommen ist. Keiner fühlt sich hier auf der Welt vollkommen. Wir suchen, aber wissen doch nie wonach. Es sind die Seelen in uns die uns dazu drängen (weiter) zu suchen. Sie wissen, dass es da etwas Besseres gibt als z.B. Liebe in Partnerschaften. Sie wissen, dass es eine vollkommene Liebe gibt, eine göttliche Liebe, eine „Agape-Liebe“, aber manchmal ist die Verbindung von der einen zur anderen Gehirnhälfte nicht gegeben. Die Brücke fehlt. Denn die Seele weiß, dass es Gott gibt und auch, dass nur in ihm die Ruhe zu finden ist, die Liebe, den Frieden den wir suchen. Die Seele kennt das alles, doch versuchen wir diese tiefe Sehnsucht in uns oft mit allem möglichen lahmzulegen und zu betäuben. Viele Menschen wechseln häufig ihre Partner, andere sehen sich pornographische Inhalte an, andere suchen den Kick im (Extrem)Sport, andere flüchten sich in virtuelle Welten, oder machen andere schlecht, beleidigen, demotivieren um sich selber „besser“ zu fühlen. Tun sich vor anderen hervor, um Bestätigung zu bekommen. Aber das was uns wirklich zur Ruhe kommen lässt, ist Gottes Liebe, ist wenn wir Gott kennen.
Das ist wie mit dem Liebeskummer. Schmetterlinge im Bauch zu haben ist zwar etwas wundervoll Schönes, tut aber manchmal auch weh, weil man so viel geflatter gar nicht aushält. So ungefähr ist es wenn man von Gott ergriffen wird. Liebe zu fühlen, ohne erregt zu sein. Das ist eine Liebe, die über der menschlichen (Fileo- oder Eros)-Liebe steht. Das ist Agape.
Die Seele sucht dieses Geflatter. Sie will es fühlen, sie vermisst es. Und sie drängt uns. Wenn wir erkennen, dass sie uns eigentlich zu Gott hin führen will, erfahren wir keine Zurückweisung mehr. Nur leider begreifen wir oft nicht was sie uns sagen will, das ging mir zumindest so. Wir suchen oft den Weg des geringsten Widerstandes, nehmen uns das, was sich uns anbietet und verhindern so, dass unsere Seele fliegen lernt. Sie ist eingesperrt in uns. Dass wir uns damit selbst nichts Gutes tun sondern uns über alle Maßen Schaden zufügen, wissen wir meist nicht. Wir überhören das Bauchgefühl in uns, dass es besser weiß.
Wir lenken uns mit anderen Dingen ab „Hauptsache ist doch, man hat Spaß.“ Oder „Das macht aber keinen Spaß!“ Oder „Es soll Spaß machen.“ Oder „War doch nur Spaß.“ Oft hört man solche Sätze. Nun gut. Spaß haben lässt uns gut drauf sein. Spaß haben ist ja auch schön. Es ist auch wichtig Spaß und Freude am Leben zu haben. Doch wenn wir es zu unserer Hauptaufgabe, zu unserem Ziel und gar zu unserem Lebenssinn machen, so oft es geht nur Spaß zu haben, dann werden wir nicht glücklich werden. Das ist egoistisch, eine Einstellung die aufs „Nehmen“ ausgerichtet ist. Dann wäre das Leben ziemlich trostlos, wenn jeder nur seinen Spaß sucht, jeder nur das seine. Dann hat das Leben keinen tieferen Inhalt, dann ist es leer. Dann kaufen da draußen lauter Egoisten rum, die von anderen nur Erwarten, mit ihnen Spaß zu haben, aber nicht danach schauen, dass es diesen auch gut geht.
Nicht Spaß ist es, den wir suchen. Es ist die tiefe innere Freude und Liebe, in der Fülle. Von Gott kommt alles. Er ist die Liebe. Von ihm kommt die Liebe. Er hat sie in uns hineingelegt, weil wir seine Ebenbilder sind. Spaß ist nicht das warum wir hier sind, es ist nicht die Hauptaufgabe, dass wir Spaß haben. Sondern Liebe.
Und es gibt noch einen anderen Satz. Ohne zu wissen warum, konnte ich diesem Satz als ich 18 Jahre alt war nicht ertragen, als er zu mir das erste Mal gesagt wurde. „Ich möchte doch nur glücklich sein“, war seine Entschuldigung. Ich verstand damals nicht, wie schnell er mich ab-lieben hatte können, wo ich doch alles für ihn war. Er wollte ja „nur“ glücklich sein, ging es mir immer und immer wieder durch den Kopf und ich wurde immer wütender darauf ohne zu wissen warum eigentlich. Später verstand ich, dass er mich gar nicht ab-geliebt hatte, sondern es nicht aushielt alleine zu sein. Später erfuhr ich, wurde er Christ und ließ sich auch taufen.
Glücklich sein, hängt als Christ nicht mehr von Menschen ab, wenn man weiß, wer man in Gott ist.
Und alleine, ist man mit Gott nie.
Ich hatte ihm verziehen und auch mir selbst für meine Versäumnisse zu dieser Zeitl. Ich hatte diese Beziehung vor Gott gebracht. Ich habe ihm alles abgegeben. Durch Jesus der für mich starb, wurde ich frei davon. Er zeigte mir mit der Zeit die Dinge die ich wissen musste. So konnte ich die Gefühle die ich mit achtzehn fühlte, später in Worte fassen und diesen so eine Gestalt, einen Namen geben. Und was benannt werden kann ist nicht mehr bedrohlich. Es war im Übrigen auch dieser eine Satz, oder dieses Wort, das am Ende ausschlaggebend war, dass sich der Kreis wieder geschlossen hat. Ich war geheilt von Gott. Ich konnte „Glück“ nun mit anderen Augen betrachten. Glück ist Segen, so schloss ich für mich. Und in der Jahreslosung 2014 heißt es auch: Gott nahe zu sein ist mein Glück. (Psalm 15,7)
Obwohl ich das Hohelied der Liebe (1. Korinther 13) schon oft las, hat sich eines Tages die Bedeutung geändert. Ich registrierte, dass es im ursprünglichen überhaupt nicht um die Liebe geht wie sie ein Mann einer Frau oder eine Frau einem Mann geben soll. Das zwar auch, aber eine Instanz dazwischen fehlt. So simple, aber ich hatte es erst jetzt verstanden.
Es geht darum wie Gott die Liebe gibt. Es geht nicht um die menschliche „fileo“ Liebe. Es geht nicht um die zwischengeschlechtliche Liebe, die oft von Attraktivität (sich zueinander hingezogen fühlen) und gemeinsamen Interessen lebt. Und wenn jenes nicht mehr gegeben ist, wenn sich die Schmetterlinge auf eine andere Blumenwiese verzogen haben, weil vom jetzigen Feld nicht mehr viel zu holen ist, wandert man eben mit, sprich Partnerwechsel. Viele machen das so. Ist das Liebe wenn man nicht warten kann bis der nächste Frühling und Sommer kommt, wenn man nur die Guten Zeiten nehmen will und auf die Tiefs keine Lust hat?
Menschliche Gefühle füreinander sind wenn man sie aufs Lustprinzip allein festlegen würde, absolut wechselhaft. Doch Lust ist keine Liebe. Aus der Liebe geht Lust hervor. Aber Lust als Alleingänger kann nie genug bekommen und wird nie satt werden. Doch die wirkliche Liebe braucht nicht satt zu werden. Sie geht nie aus. Sie sät neue Blumen damit die Schmetterlinge auf der Wiese bleiben können. Sie investiert etwas. Sie gibt. Diese Liebe um die es in 1. Korinther 13 geht ist beständig und vollkommen. Denn es geht um „Agape“; die göttliche Liebe. Durch sie können auch wir einander lieben wie Jesus uns geliebt hat, weil auch sein Vater ihn mit „Agape“ geliebt hat. Wir können (einander) lieben und Gott lieben, weil er uns zuerst geliebt hat. Es geht um die Liebe die uns Gott schenkt, die er auch uns für uns untereinander schenkt wenn wir in seiner Agape-Liebe bleiben. Durch sie ist uns alles möglich. Durch sie können wir Feinde lieben. Durch sie können wir selbst die lieben, die uns so viel Leid und Schmerz zugefügt haben, dass wir es fast nicht verkraften können. Durch Agape können wie verzeihen und vergeben.
Diese Liebe steht über allem. Sie ist im 1. Korinther 13 so wunderschön beschrieben. Nur durch sie können wir einander wirklich und wahrhaftig lieben. Und das macht uns vollkommen glücklich.
Das Hohelied der Liebe
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich weissagen/prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich,
die Liebe eifert [neidet] nicht,
die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf [macht sich nicht wichtig],
sie verhält sich nicht ungehörig [unanständig/taktlos],
sie sucht nicht das Ihre,
sie lässt sich nicht erbittern [reizen],
sie rechnet das Böse nicht zu [trägt böses nicht nach],
sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber der Wahrheit;
sie erträgt alles,
sie glaubt alles,
sie hofft alles,
sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf, wo doch die Weissagungen aufhören werden/das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk, und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, gleichwie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei;
aber die Liebe ist die größte unter ihnen. (nach Luther 1984)
Dreiundzwanzig Jahre lang wusste mein menschliches Ich nicht wer es wirklich war. Ich kannte von mir selbst nur dieses menschliche Stückwerk. Doch jetzt war ich erkannt worden; von Gott und (wieder) von mir selbst.
Wie es dort ist, welcher Friede. Ich werde es mein ganzes Leben lang nicht mehr vergessen, selbst wenn ich wollte (warum auch immer) könnte ich es nicht. Wer einmal die Wahrheit erkannt/gesehen hat, der kann nicht anders, sonst würde er lügen. Wenn ich in dem was mir zuvor wichtig war weiter leben würde, so würde ich eine Lüge leben, weil mir nun bewusst ist auf was es ankommt, was das bedeutende ist. Liebe zu empfangen und zu lieben. In Gott sein, da durch ihn geliebt werden kann, wie Menschen es alleine nicht vermögen. Was ich erlebt habe war auch ein Jahr danach, als wäre es erst gestern gewesen. Die ganze Zeit über IST der Ort/besteht der Ort ja auch weiterhin parallel, nur gibt es dort eben keine Zeit. Vielleicht so wie im Film „Contact“ mit Jodie Foster. So in etwa vielleicht.
·Rückblick und Vorschau
Im Nachhinein aber erkannte ich, dass es im Grunde nur ein kleiner Bruchteil über den Lauf der Dinge war, den ich erfahren habe. So viel wie Gott mir eben preisgab. Später – nach dem ich zurück war – fiel mir erst auf, was ich alles nicht wusste oder verstand! Doch das macht nichts. Gott hat darüber entschieden wie viel Einblick ich bekommen konnte, vielleicht um meinen Auftrag erfüllen zu können. Er weiß komplett alles. Er weiß was geschieht und geschehen wird. Denn er eröffnete mir folgendes:
Ich wusste bereits bevor ich mein Leben hier in der Welt antrat (also wo ich noch bei Gott war), dass das hier geschehen würde, dass ich ihn jetzt gerade wieder sehe. Es war als würde man sich plötzlich wieder an eine gigantisch tolle Szene aus der Kindheit erinnern, weil einem jemand einen Hinweis gab, der die Verbindung zu dieser Erinnerung wieder freigelegt hat. Dieses Erlebnis das ich nun gerade hatte, war im Plan von Anfang an mit drin gewesen! So hat es mir Gott gezeigt. Wie er mir das gezeigt hat ist wiederum schwer zu beschreiben. Zum einen sah ich eine kleine Szene die sich wiederum nicht beschreiben lässt und zum anderen wusste ich es plötzlich einfach.
Wie das nun genau mit der „Bestimmung“ aussieht würde ich noch erfahren in meinem Leben in der Welt. Sprich: Als Geist wusste ich damals was auf mich zukommen würde. Und obwohl ich weiß, dass ich mir aus diesem Grund keine Sorgen machen muss, weil ja schon alles geplant ist, tue ich es unnötigerweise wegen irgendwelcher kleineren oder größeren Dinge trotzdem und das fast täglich. Das müsste ich wirklich mal abstellen! Da hilft nur, sich immer wieder dran erinnern, dass Gott größer ist.
Zu der Frage wo der freie Wille dabei ist, dass Gott da schon alles geplant hat, kann ich für mich so beantworten: Mein freier Wille hat „Ja“ zu Jesus gesagt. Als ich mein Leben Jesus übergeben hatte und auch das Ja zur Nachfolge gab, wusste ich auch, dass mir alle Dinge zum Besten dienen (nicht nur weil das in Römer 8, 28 steht), dass ich vollständig auf ihn vertrauen kann, aber auch auf ihn hören soll in allen Lebenslagen, denn er will für mich nur das Beste. Das kann auch mal bedeuten eine vorübergehende Pleite zu erleben. Denn vielleicht wäre es anders noch schlimmer gekommen. Das kleinere Übel ist besser als das große. Oder ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende. Manchmal sind die Umstände der Welt halt nicht die, wie man sie sich erträumt und dennoch weiß ich, Gott sorgt da für das Beste. Und ich bemühe mich darum in ihm zu bleiben, seine Nähe zu Suchen. Seine Liebe zu empfangen, seine Worte zu hören oder in der Bibel zu lesen. Wie auch immer: Es kann uns nichts geschehen, denn er hat unser Leben in der Hand. Er sorgt für uns. Wir werden nicht verloren gehen. Wenn wir uns für ein Leben mit Jeu entschieden haben, haben wir das Leben. Nicht nur das ewige, sondern schon jetzt haben wir das Leben in der Fülle, wenn wir in seiner Liebe leben. Seinen Frieden haben wir und es ist nicht der Friede wie die Welt ihn zu geben vermag.
So viel Liebe wie ich dort erlebt habe, kann ich nicht beschreiben. Es gibt dafür nicht die passenden Worte und ich denke auch, sie würden ohnehin nicht genügen. Wenn ein Mensch diese Liebe spüren würde, und das was ich erfahren habe auch erfahren würde, so würde es auch in der Welt nur noch diese Liebe geben! Für andere Menschen, für sich selbst, ein brennendes Herz für Gott. Das Vollkommene. So dachte ich jedenfalls anfangs, als ich wieder „zurück“ war. Aber wir sind Menschen. Auch in meinem Leben gibt es nicht nur Agape-Liebe die ich annehme und weitergebe. Auf der Welt sind wir getrieben von beidem. Das andere sind die Mächte dieser Welt. Der Feind schläft ebenfalls nicht. Er beeinflusst uns tagtäglich weit mehr als wir das ahnen oder uns vorstellen können. Der Mensch, auch der Christ, ist in der Welt auch dem Einfluss dieser Welt ausgesetzt. Doch durch Jesus können Christen den Unterschied machen. Wir haben den Heiligen Geist, der uns die Wahrheit erkennen lässt und uns Dinge erklärt, die wir sonst nicht verstehen würden. Er hilft uns Versuchungen zu erkennen und ihnen zu widerstehen. Was dann uns selber zum Guten dient. Denn der Widersacher will nichts mehr, als uns von Gottes Herzen weg zu bekommen, weil er genau weiß, dass es das ist, was wir brauchen, wonach wir uns sehnen.
Wir sind als Mensch in dieser Welt und ihrer Umgebung verwurzelt, ehe wir (wieder) zu Gott finden. Das heißt, wir müssen vorher eine Entscheidung treffen. Und wer nicht für Jesus ist, ist automatisch gegen ihn, so steht es zumindest in der Bibel (Matthäus-Evangelium 12, 30; Lukas-Evangelium 111, 23). Wer ihn nicht annimmt (freier Wille), lehnt sein Opfer automatisch auch ab. Aber wer ihn annimmt, dem können die Mächte dieser Welt nichts mehr anhaben, auch wenn sie es versuchen. Sie können uns nicht an sich binden, weil wir Gott gehören – in Ewigkeit. Geld, Macht, Rum, Reichtum, Gier, Stolz, Geltungssucht.… das alles verliert an Bedeutung, wenn wir Jesus nachfolgen. Versuchen mehr und mehr zu werden wie er es uns vorgelebt hat. Wir erfahren davon in der Bibel im Neuen Testament.
Wir werden mit allem was wir brauchen versorgt. Wie er das macht ist echt unvorstellbar, aber er tut es. Das erfuhr ich in meiner Zeit als Studentin immer häufiger mit den Geldnöten. Ich lernte, nicht mehr bunkern zu müssen und auch spenden zu dürfen, da er mir finanziell – und das immer rechtzeitig – so viele Möglichkeiten eröffnete, dass es mir immer gereicht hat und sogar noch darüber hinaus!! Gott ist so gut! Ich preise ihn dafür!
·Die Bedeutung der weltlichen Dinge
Alle weltlichen Dinge haben dort keinerlei Bedeutung oder zumindest nicht die, die wir ihnen auf der Erde beimessen. Auf meine Frage ob denn die Liebe in einer Partnerschaft dort im Himmel keine Rolle mehr spielen würde, auch wenn mir diese Frage irgendwie kindlich vorkam, hat Gott mir ebenfalls Einblick gegeben. In meinem halben Menschen- und halben Geist-Verstand- Sein, hatte ich mich zwar erkannt, aber ich wusste vom Lauf der Dinge nur das, was Gott mir eröffnete. Und so erfuhr ich, dass Partnerschaften wie wir sie im menschlichen kennen, in der Ewigkeit belanglos und unwichtig sind. Es kommt nicht darauf an. Ein erschreckender Gedanke! Aber er erschreckte mich nicht als ich bei ihm war. Es schien mir normal. Weltlich gesehen sind Partnerschaften zum überwiegenden Teil das zentralste Thema. Im Himmel spielt z.B. Sex keine Rolle mehr. Irgendwie ja auch logisch, wenn es dort keine Partnerschaften gibt und kein Fortpflanzungsbedürfnis. Diese Liebe dort, steht in der Form des Seins über allem was den Stempel „menschlich“ besitzt.
In der Ewigkeit hatte ich plötzlich ein Bild, einen Film, ein Geschehnis vor Augen. Ich empfand es für mich als ziemlich eklig. Ich sah zwei Menschen die es miteinander getrieben haben. Leider muss ich das so ausdrücken, weil es so aussah. Hechelnd, irgendwie wie Tiere. Ich schämte mich fremd. Was ich sah erfüllte mich zutiefst mit Ekel. Für mich war es in diesem Moment sehr primitiv. Zwischen jenen Menschen und den Tieren empfand ich keinen Unterschied mehr im Fortpflanzungsverhalten des Bildes, nur dass es diese Menschen aus Lust taten und die Tiere aufgrund des Instinktes. Menschen aber haben einen Verstand, wenn sie diesen mal nicht abschalten und sich „treiben“ lassen. Der Sex hat dann nicht mehr die Bedeutung die er haben sollte, den Zweck der Fortpflanzung, bzw. des Ein-Fleisch-Werdens, wie wir in der Bibel in Genesis (1. Mose 2, 24) nachlesen können. In diesem was ich sah, schliefen die Menschen miteinander einfach zum Spaß, benutzten Kondome oder ließen abtreiben. Sie benutzten sich mit dem Beischlaf gegenseitig, nur um diesen „Thrill“ zu erleben. Jeder will nur vom anderen nehmen und ist nicht bereit dem anderen etwas zu geben, allenfalls nur um dann wieder etwas zurück zu bekommen. Aber das ist keine Liebe. Das ist Lust ohne Liebe, das ist ein Tauschhandel. Sex ist bei den vielen Menschen auf Spaß und Unverbindlichkeit reduziert. Es widerte mich so sehr an das zu sehen.
Ich weiß, Partnerschaften und auch Sex spielen sehr wohl eine Rolle, eben im Menschsein. Nicht für mich als Geistwesen – da ist es belanglos. Aber für mich als Mensch hat es eine Bedeutung. Gott selbst hat sich das ja erdacht für die Menschen. Dennoch gibt es einen Rahmen in dem das Ganze stattfinden soll. Auch den hat er uns geschenkt. Die Ehe. Von Paulus (1. Korinther 7, 1-9) wissen wir, es ist beides ok: ohne Partner zu leben oder zu heiraten. Nur muss es dir in deiner Entscheidung gut gehen und sie darf dich nicht quälen.
Viele Menschen hoffen die Liebe in ihren Partnern zu finden. Aber kein Mensch ist perfekt und fehlerlos. Diese Liebe die wir Menschen in anderen Menschen zu finden suchen, finden wir dort aber nicht. Wir sind immer nur nahe dran. Das was uns wirklich zur Liebe befähigt ist nicht menschlicher Natur. Durch Gottes Agape-Liebe, vermögen wir einander so zu lieben, wie wir es brauchen. Wir können sie nur in Gott finden – weil sie von ihm kommt. Und Liebe von anderen Menschen zu erwarten, ist der falsche Ansatz. Wir müssen menschlich etwas investieren. Wer keine Samen für eine Blumenwiese auswirft, kann auch nicht erwarten dass er Schmetterlinge anlockt, da auf seinem Feld keine Blumen blühen werden. Er kann selbst wenn er sät auch nicht beeinflussen wie die Blumen wachsen. Aber Gott kann das bewirken, indem er Sonne scheinen und Regen fallen lässt. Wer selbst Liebe sät, bedingungslos liebt, investiert und das ohne eine Gegenleistung zu erwarten, der wird es mehr als reichlich zurückbekommen. Wenn du Liebe säst, wirst du auch Liebe ernten. Dazu ist es wichtig, erst einmal dir selber zu vergeben, mit dir selbst ins Reine zu kommen und auch den Menschen zu vergeben, die dich tief verletzt haben. Sonst ist dein Herz voller Groll und deine Wiese voll von schlechten Saaten, aus denen keine Blumen wachsen werden. Stell dir vor du bist die Wiese und du hast wundervolle Blumen (Liebe). So werden viele zu dir kommen, weil sie fasziniert sind von deinen duftenden Blumen (deiner großen Liebe). Sie werden sich um dich sammeln und du genießt ihre Gegenwart und ihre Schönheit. Du freust dich, dass sie sich an dir freuen und hast Gemeinschaft. Viele Schmetterlinge wollen zu dir, weil es ihnen bei dir gut geht.
„Leben ist nicht genug!“, sagte der Schmetterling. „Licht, Freiheit und eine kleine Blume muss man haben!“ (Hans Christian Andersen)
Seine Liebe ist um so vieles höher. Höher als Menschen sich untereinander lieben können. Wer in der Bibel liest trifft immer wieder auf Stellen in denen mit Metaphern oder Gleichnisse von Gottes Liebe berichtet wird. Jesus hat den Menschen viel von und durch seine Werke auch über Gott berichtet. Sein ganzes Leben gibt Zeugnis wie sehr Gott die Menschen liebt, denn Gott hat seinen Sohn sterben lassen. Er opferte seinen einzigen Sohn für uns. Jesus starb am Kreuz für uns Menschen um uns unsere Sünden zu vergeben, ein für alle Mal. Sein Tod war ja erst der Anfang. Durch seine Auferstehung zeigte Gott erneut, dass ihm nichts(!) unmöglich ist, dass auch wir leben werden wenn wir uns nach ihm ausrichten und uns an seine guten Weisungen und Gebote halten, die er uns zu unserem eigenen Schutz gab. Er wird uns alles geben, was wir brauchen und uns reich beschenken und zwar schon jetzt!
Ebenso spielt dein bisheriger Lebenslauf keine Rolle, sondern es zählt alles ganz neu, wenn du Jesus dein Herz übergibst und ihm nachfolgst. Es ist egal was du für eine Bildung hast. Es ist egal was du für eine Tätigkeit ausübst, solange du nur Jesus in deinem Herzen hast und ihm nachfolgst. Am Ende des Schachspiels kommen schließlich auch Königin und Bauern in dieselbe Schachtel. Am Ende wird sich jeder Mensch vor ihm verantworten müssen. Wie das mit dem Gericht genau ist, hat er mir nicht offenbart. Sicher auch besser so. Es bleibt Gott vorbehalten. Würde er wollen, dass wir es wissen, würden wir es wissen. Sündig sind wir alle, aber diejenigen die Jesu Opfer angenommen haben sind freigekauft. Jesu stellvertretender Tod hat sie frei gemacht. Und er starb ja nicht nur. Er ist wieder auferstanden. Er ist Gottes Sohn. So wie auch wir nicht sterben werden, sondern nur die Hülle – unser Körper.
Jesus spricht: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. (Johannes 14,6)